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Was machen Traumata mit uns?

  • Autorenbild: Daniela Petroni
    Daniela Petroni
  • 26. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

Wenn wir ein Trauma erleiden, und das kann ein psychisches Trauma sein, etwas das wir erleben und nicht verarbeiten können, oder auch eine körperliche Verletzung wie ein Schleudertrauma, dann schaltet unser Körper um in Alarmmodus.

Unsere erste Reaktion auf eine Gefahr kann ein "freeze", ein Erstarren sein, das einhergeht mit erhöhter vegetativer Aktivität. Ein wildes Tier würde dann, wenn die Gefahr vorüber ist, diese übermäßige neuronale Spannung entladen durch tiefes Atmen, Schütteln, Laufbewegungen und Schwitzen. Damit geht das Tier dann wieder zurück in seinen normalen Zustand von ruhiger Wachsamkeit.

Wir Menschen speichern die überschüssige Spannung eher ab und schleppen sie dann mit uns herum. Wir verinnerlichen die traumatische Energie, und wenn uns öfter etwas traumatisches passiert, dann sammelt sich sehr viel Spannung im Körper an.


Die Folgen von erhöhter neuronaler Spannung können Reizbarkeit und Übererregung sein, Flashbacks und Albträume, Panikattacken und Ängste. Langfristig gesehen können Depression, emotionale Eingeschränktheit ("Ich spüre nichts"), Launen, kognitive Einbußen, Schlafstörungen und der Hang zum Dissozieren (sich weg-schalten) auftauchen.


Nach einem Schleudertrauma beispielsweise sind die oben genannten Symptome oft präsent, auch wenn das Trauma recht banal war. Das lässt sich mit dem Effekt des Traumas auf das Nervensystem und dessen übersteigerte Erregung erklären. Da der Körper die überschüssige Energie nicht entladen konnte, verbleibt der Körper in ständiger Alarmbereitschaft und reagiert mit übertriebener Muskelspannung (daraus folgend Schmerzen, Knirschen und Kieferbeschwerden), beidseitigen Sehstörungen (v.a. verminderte Konvergenz), Tinnitus, Gleichgewichtsstörungen, vegetative Instabilität und Kopfschmerzen. Die Aufmerksamkeitsspanne kann verringert sein und das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt; außerdem können Wortfindungsstörungen auftauchen.

Betroffene berichten von plötzlich aufkommenden Ängsten, Phobien und Panik, sowie Schlafproblemen (v.a. Durchschlaf-Störungen).


Das Problem hinter alldem ist das Persistieren der unverarbeiteten Erstarrung und Alarmbereitschaft, welche sich in einem dauerhaft erhöhtem Spannungszustand zeigt.


Wie geht man das Problem nun an? Indem man dem Körper hilft, die abgespeicherte traumatische Energie loszuwerden. Dies kann durch eine gezielte körperorientierte Traumatherapie, Somatic Experiencing oder TRE (neurogenes Zittern) geschehen. Bewegungen nachholen, Schütteln, Zittern und tiefes Atmen sind hier hilfreich.

Wenn das Körpergewebe nicht länger übermäßige Spannung halten muss und sich endlich entspannen darf, können auch die oben genannten Symptome nachlassen und das Nervensystem in einer natürlichen, ruhigen Wachsamkeit verweilen.

ree

 
 
 

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    Daniela Petroni, Stadelgasse 12C, 39042 Brixen, T 339 225 46 94

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